Sonntag, 30. Dezember 2018

Kraftwerk aus der Gründerzeit – architektonisches Wunder

Eines der größten Kraftwerke in Schlesien

Die Bewohner der Region Schlesien waren bis zum 19. Jahrhundert vorwiegend in der Landwirtschaft tätig, als im Zuge der Industrialisierung und technischer Entwicklung die Schwerindustrie hier in der Region angesiedelt wurde. Zu dieser Zeit kaufte der bekannte schlesische Industrielle Karl Godula, der hiesige Zink und Kohle-Magnat, immer mehr Ländereien mit gigantischen Rohstoffvorkommen. Nach seinem Tod übernahm seine Adoptivtochter Joanna Gryzik, mit ihrem Ehemann Ulrich Schaffgotsch das gesamte Vermögen und die Industrieanlagen. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges entschied sich die Schaffgotsch Bergwerksgesellschaft GmbH für die Errichtung eines Kohlekraftwerks mit Kohle aus dem nahe gelegenen Bergwerk “Gräfin Johanna”. Bald wurde eines der größten Kraftwerke in Schlesien errichtet.

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Eine einzigartige Industriearchitektur

Die Architekten der ungewöhnlichen Gebäude waren die Cousins Georg und Emil Zillmann, die bereits für die Planung und den Bau der Zeche “Giesche” und der berühmten Arbeiterwohnsiedlungen Giszowiec und Nikiszowiec verantwortlich waren. Es entstand somit ein riesiger Industriekomplex mit Verwaltungsgebäude, Maschinenraum, Pumpstation, Heizungsraum, Hauptschaltstation und Innenhof. Das Gebäudeensemble waren aus Klinkerstein, glasiertem Ziegel gebaut. Mansardendächer mit Gaubenfenstern bedeckt dann das Mauerwerk. Das ganze Kraftwerk erweckt den Eindruck einer Kathedrale. Dies wird durch die hohen Fenster noch weiter verstärkt. Die Anlage wurde am 29. November 1920 eröffnet. Die vierseitige Siemens- und Halske-Uhr wurde 1925 auf dem Turm des Kraftwerks montiert und mit 54 in der Anlage betriebenen Uhren gekoppelt. In den Jahren 1939 bis 1944 erreichte das Kraftwerk seine maximale Leistung von 100 MW. Damals arbeiteten dort über 900 Menschen. Es könnte durchaus als eines der größten Kraftwerke in Europa in dieser Zeit betrachtet werden.

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Wiederaufbau nach dem zweiten Weltkrieg

Nach dem Krieg schnell wieder aufgebaut und in den 1950er Jahren in ähnlicher Funktion betrieben, war das Kraftwerk eines der größten in der Volksrepublik Polen und in Europa. In den 1970er Jahren wurde das Kraftwerk von einem Wärmekraftwerk auf ein Heizkraftwerk umgestellt. Es wurde bis Mitte der 1990er Jahre modernisiert. Seit den späten 1990er Jahren wird das Kraftwerk mit deutlich reduzierter Kapazität betrieben, hauptsächlich als Reservekraftwerk. Heute ist es ein Industriedenkmal. Während einer Abstimmung 2009, wurde es zu einem der “Sieben architektonischen Wunder der Woiwodschaft Schlesien” gewählt.
Vielen Dank an Betty Kirsche Fotografie für die tollen Bilder!

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Lost Places Fototouren mit Urbexplorer

Unsere Lost Places Fototouren finden meist an einem Wochenende als Tages oder Wochenendtour statt. Diese finden meist in sogenannten Lost Places statt wie ehemaligen Fabriken, Kraftwerken, Kirchen oder Schlössern. Hier kannst du die entsprechenden Objekte frei erkunden und nach Herzenslust fotografieren. Im Hintergrund kümmert sich ein Guide von uns um dich und zeigt dir die schönsten Fotomotive. Hier dreht sich alles um das Erkunden verborgener und geheimer Orte.

Vestrahorn – der schönste Berg Islands

Der Vestrahorn ist einer der schönsten Berge Islands, ein 454 Meter hoher Geröllberg, der hauptsächlich aus Gabbro- und Granophyr-Felsen besteht. Die Stokksnes-Halbinsel an ihrer Westseite schließt sich in einer sanften Bucht mit dem Meer ein, sodass es möglich ist, großartige Panorama-Aufnahmen des Berges zu machen, der im ruhigen Meerwasser gespiegelt ist. Es entsteht der Eindruck, das man in einer großen Lagune steht. Auch bietet es sich an, hierher in klaren Nächten in der Polarlichtzeit herzufahren. Das Interessante an diesem Berg ist, dass man ihn erst sieht, wenn man direkt vor ihm steht. Er ist von der Landseite am Rand der Halbinsel versteckt.

Vestrahorn – ein Traum für Fotografen

Der Berg ist ein Traum für Fotografen, man hat unendlich viele Möglichkeiten, ihn zu fotografieren. Ruhiges Wetter und Flut bieten Landschaftsfotografen, sich hier auszutoben um perfekte Fotomotive zu finden. Eine Aufnahme mit den langen Wellen der Brandung am Strand mit dem Berg im Hintergrund. Die Grasflächen und Dünen sind hier einzigartig und die Möglichkeiten sind endlos.

Brunnhorn – der Batman Berg

Eine der ersten Siedlungsfarmen in Island war Horn. Die Gemeinde Hornafjörður und mehrere umliegende Gebiete sind nach dem Siedlungshof benannt. Östlich des Berges befindet sich ein seltsam geformter Felsen namens Brunnhorn, der sich bis zum Meer erstreckt. Wegen seiner markanten Form hat das Brunnhorn viele fantasievollen Namen zu verdanken: Engelsberg, Drachenberg und sogar Batman-Berg. Je nachdem, von wo man das Brunnhorn betrachtet, ergeben sich völlig andere Formen. Nähert man sich auf der Ringstraße von Osten dem Berg, so hat dieser in der Tat eine sehr ungewöhnliche Form: In der Mitte ein Kopf umgeben von zwei Flügeln.

Eine geheime NATO – Radarstation?

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Horngebiet zur Basis für die britische Armee. Später wurde eine NATO-Radarstation in Stokksnes südlich von Horn eingerichtet. In Stokksnes an der Südküste von Island spürt man die Kraft des Atlantiks, wenn die Wellen mit gewaltiger Wucht das felsige Ufer treffen.

Was sind Urbexplorer Fotoreisen?

In einer kleinen Gruppe kannst Du unsere spannenden Reiseziele erkunden, interessante Fotomotive suchen, intensiv erleben und wahrnehmen. Uns alle verbindet die Fotografie auf unseren Reisen ganz gleich ob Anfänger oder Fortgeschrittener. Die Fotomotive sehen, fotografisch fixieren und gemeinsam auswerten ist unsere Herangehensweise. Unsere Fotoreisen sind eine Kombination aus Abenteuer und Fotoreise mit ausreichend Zeit für eigene Fotoaufnahmen. Unsere erfahrenen Guides zeigen dir die schönsten Fotospots zu entsprechenden Tageszeiten und helfen dir beim optimalen Bildausschnitt.

Foto: Mario Schrader Fotografie

Das Kinderferienlager “Izumrudnyj” in Tschernobyl

Ein Kinderferienlager im Wald

Nachdem wir den Checkpoint zur 10 Kilometer Zone passiert haben und auf der Hauptstraße nach Tschernobyl unterwegs waren, hielt unser Fahrer überraschend an und wir bogen ab in einen unscheinbaren Waldweg, der parallel zur Hauptstraße verlief. Nachdem wir einige Kilometer auf dem holprigen Weg unterwegs waren und unser Fahrzeug gegen die überhängenden Äste gestreift war, blieben wir plötzlich stehen. Uns war nicht sofort klar, warum, aber unser Guide wies uns an auszusteigen und nach links in Richtung Wald zu gehen. Wir liefen ein paar Hundert Meter auf einem Feldweg entlang, als plötzlich Reste von Asphalt zu sehen waren und sofort erschien auf der rechten Seite versteckt zwischen Bäumen das erste Gebäude, allem Anschein nach war es eine Pförtnerhaus und ehemalige Kantine.

Bunt bemalte Holzhütten mit Märchenmotiven

Als wir weitergingen, sahen wir schon die erste bunt bemalte Holzhütte und dann wurden es immer mehr und jede hatte ein ganz spezielles Motiv an seinen Wänden. In diesem Ferienlager haben die Kinder aus Pripjat ihre Sommerferien verbracht und im nahegelegenen See gebadet. Die farbenfrohen Wandgemälde, die Figuren aus Märchen und Kindergeschichten darstellen, haben den Zahn der Zeit überraschend gut überstanden. Doch in das Holz dringt Feuchtigkeit ein, die Fensterscheiben sind eingeschlagen und nach so manchem Sturm liegen entwurzelte Bäume auf manch einer Holzhütte.

Von weit her hört man Kinderlachen

Das von Wald umgebene Ferienlager hat eine ganz spezielle Atmosphäre, der Wind rauscht durch die mächtigen Nadelbäume und dazwischen bildet man sich ein von weit her Kinderlachen zu hören. Durch die Holzbauweise und die großzügige Anordnung mitten im Wald war dieses Ferienlager kein Fremdkörper, sondern integrierte sich perfekt in die Natur. Ich setzte mich auf eine Holzbank und dachte drüber nach was die Kinder wohl heute machen, die müssten bestimmt 40 Jahre Alt sein und eigene Kinder haben die ihre Sommerferien in einem Kinderferienlager verbringen.


Freitag, 9. November 2018

Eine Silvesterreise nach Tschernobyl

Noch keine Idee wo du in diesem Jahr #Silvester verbringst? Im Wohnzimmer deiner Eltern? Bei einer Polonaise der Eckkneipe? Mach in diesem Jahr etwas ganz verrücktes 😳und verbringe den Jahreswechsel mit uns in der Sperrzone von Tschernobyl. ☢️ Im neuen Jahr wirst du garantiert neidische Blicke im Büro ernten. Auf ins Abenteuer deines Lebens! 🔍 Sicher dir die letzten Plätze bei: https://urbexplorer.com/shop/tschernobyl-1985-silvester-tour/

Pripjat Stalker 1985 Silvester Tour in die Sperrzone von Tschernobyl

Abenteuerreise – Zweitägige Pripjat Stalker 1985 Silvester Tour in die Sperrzone!

„Am 26. April 1986, ereignete sich im vierten Block des Atomkraftwerks in Tschernobyl eine Serie von Explosionen. Der Supergau von Tschernobyl war die größte technische Katastrophe des zwanzigsten Jahrhunderts“ Wir wollen euch zeigen, wie es wirklich in der geschlossen Zone rund um das Kernkraftwerk aussieht. Du erfährst mit uns, wer die Menschen sind die dort leben, wie sie leben und was sie uns sagen wollen. Die Sperrzone von Tschernobyl hat einen Radius von etwa 2044 Quadratkilometern mit den Städten Prypjat und Chornobyl aber auch etwa 74 Dörfer und Siedlungen.

Pripjat Stalker 1985 Silvester Tour in die Sperrzone von Tschernobyl

Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang erkunden wir die Sperrzone von Tschernobyl.

Wir begeben uns zurück in das Jahr 1985 um auf eine außergewöhnliche „Silvester“ Fotoexpedition nach Tschernobyl und Pripjat zu fahren. An zwei Tagern erkunden wir die Sperrzone und feiern dann Silvester in der Atmosphäre wie sie damals 1985 geherrscht hat, mit sowjetischer Musik und einem traditionellen Silvestermenü aus dieser Zeit. Natürlich dürfen auch die entsprechenden Getränke aus dieser Zeit nicht fehlen. Vielleicht besucht uns dort sogar Väterchen Frost! Zu dieser Jahreszeit ist die Sperrzone noch stiller und in eine winterlichen Aura gehüllt.
Wir fahren zum neuen Sarkophag und dem havarierten Kernkraftwerk, wir zeigen dir das Riesenrad und den Autoscooter in der Geisterstadt Pripyat. Auf unserer Radiation City Tour – Frei nach dem gleichnamigen Computerspiel durchstreifen wir gemeinsam zu Fuß den ersten und dritten Stadtbezirk in Prypjat. Wir erkunden Schulen, Kindergärten, kulturelle und medizinische Einrichtungen sowie Wohnhäuser. Wir kommen vorbei an Relikten aus der Sowjetzeit und erkunden die Orte die von anderen Touristen nicht beachtet werden.  Das alles in einer kleinen Gruppe von Entdeckern und Abenteurern. Begleitet werden wir von unserem erfahrenen Guide mit dem wir seit über 3 Jahren zusammen arbeiten. Ein Dosimeter für die Sicherheit ist auf unseren Touren selbstverständlich.

Inclusive einem Lightpainting Workshop

Wie ist die Stimmung bei Anbruch der Dunkelheit in der Geisterstadt Pripjat? Der Hauptplatz mit dem Kulturhaus Energetyk oder das Riesenrad mit dem Autoscooter erscheinen in dieser dunklen winterlichen Atmosphäre noch gespenstischer als sonst. Mit unserem Lightpainting-Profi lernst du wie man die geheimnisvollen Lichter auf deinen Fotos stilvoll verewigen kann. Es entsteht eine Symbiose aus einer düsteren Aura und einem farbenfrohen Licht. Die Geisterstadt Pripjat ist ein idealer Ort, um tanzende Lichter und tolle Lichtgebilde zu erschaffen und in deinen Fotografien zu verewigen. Diese eindrucksvolle Kulisse nachts zu beleuchten, ist ein einmaliges Erlebnis, an das du dich noch lange erinnern wirst.
Dies wird ein Einsteiger-Workshop sein für den Du keine Vorkenntnisse benötigst. Wir verwenden bei unserem Workshop starke Taschenlampen, Pyrotechnik und diverse Lichtquellen mit. Wir zeigen dir  Techniken und geben dir hilfreiche Tipps. Alles was du dazu brauchst ist eine Kamera mit Funktion zur Langzeitbelichtung und ein Stativ.

Komm mit uns auf eine faszinierende Tschernobyl Tour und mach Dir selbst ein Bild!

Wir möchten, das diese Abenteuerreise Deine persönliche Reportage in der geschlossenen Zone von Tschernobyl, 30 Jahre nach dem Ausbruch des Kraftwerks ist. Die Auswirkungen, die das Leben von Zehntausenden von Menschen, nicht nur in der Ukraine und Weißrussland verändert haben wirst Du hier erleben. Wir wollen das Du diesen Ort mit deinen eigenen Augen wahrnimmst und deine persönlichen Eindrücke sammelst, genau so wie Du diesen Ort gesehen hast.

Wir sind ein Deutsches Reiseunternehmen aus Berlin. Wir freuen uns das Du auf unserer Tschernobyl Reise dabei bist!

 

Montag, 22. Oktober 2018

Illegal in der Sperrzone von Tschernobyl – Das sind die Konsequenzen

Auf unseren Touren durch die Sperrzone von Tschernobyl werde ich oft von Teilnehmern gefragt was passiert eigentlich, wenn ich als Illegaler, sogenannter Stalker in der Sperrzone aufgegriffen werde.  

Welche Konsequenzen habe ich zu befürchten?

Wenn du in die Sperrzone ohne Einreiseerlaubnis eingedrungen bist, kann dich jederzeit die örtliche Polizei, die Security des jeweiligen Schutzbereiches oder die Nationalgarde der Ukraine schnappen. Diese Sicherheitsorgane halten sich ständig in der gesamten Sperrzone, entweder auf festen Posten und Checkpoints oder als Patrouillen auf.
Nach meiner Erfahrung sind diese Einsatzkräfte sehr erfolgreich, meistens bekommen diese Hinweise von Touristen oder Reiseführer und gehen dann der Sache umgehend nach.
Außerdem gibt es die obligatorischen Grenzwachen an den jeweiligen Checkpoints an der 30 Kilometer Zonengrenze und an der 10 Kilometer Zonengrenze, hier ist das Vorzeigen des Reisepasses und der Einreisegenehmigung obligatorisch. Auch Sicherheitsbeamte des Kernkraftwerks von Tschernobyl, andere Wachen können dich ebenfalls festsetzen und die Polizei verständigen.

Was passiert eigentlich, nachdem du von der Polizei in Tschernobyl erwischt wurdest?

Du wirst umgehend zur Hauptpolizeiabteilung in Tschernobyl oder zum nächstgelegenen Kontrollpunkt gebracht, um ein Protokoll zu erstellen und verbotene Gegenstände, die du eventuell bei dir tragen solltest werden sichergestellt. Danach folgt eine Identitätsfeststellung und Überprüfung deiner Dokumente. Nachdem dies abgeschlossen ist erfolgt eine Leibesvisitation, um festzustellen, ob du noch Messer, Waffen oder Drogen bei dir hast. Sollten diese verbotenen Dinge entdeckt werden gilt dies als Straftat und wird sofort zur Anzeige gebracht. Danach wird deine Kamera und Telefon untersucht und eventuelle Fotos werden umgehend gelöscht.
Falls den Beamten bei der Kontrolle deines Rucksacks und deiner persönlichen Gegenstände, radioaktives Material aus der Zone zum Vorschein kommt, bekommst du noch ein Verfahren nach § 267–1 und § 265–1 des Strafgesetzbuches der Ukraine an den Hals das eine Ausfuhr von radioaktivem Material aus der Sperrzone unter Strafe stellt.
Sehr wahrscheinlich ist es auch das du zu einer Vernehmung vor einem Vertreter des Sicherheitsdienstes der Ukraine SBU und auch zum Grenzschutzbeamten zugeführt wirst, um den Zweck deines Eindringens in die Zone in Erfahrung zu bringen. Nach diesen langen Prozeduren (diese können sich auch über 2 Tage hinziehen) wird das Protokoll erstellt und wenn keine verbotenen oder radioaktiven Gegenstände bei dir gefunden wurden musst du eine Geldstrafe in Höhe von 340 bis 810 UAH zahlen und danach wirst du unverzüglich zum 30 Kilometer Checkpoint gebracht und wirst aus der Sperrzone ausgewiesen.


Sonntag, 11. Februar 2018

Wylkowe – Das Venedig der Ukraine

Abenteuerreise - Venedig der Ukraine

In der Kleinstadt am Rande des Donaudeltas gibt es nur vier Straßen, aber dafür Hunderte von Kanälen mit einer Gesamtlänge von vierzig Kilometern. Wylkowe hat etwa 9.500 Einwohner. Sie liegt wenige Kilometer vor der Mündung der Donau in das Schwarze Meer und ist somit der letzte besiedelte Punkt des Donaudeltas. Wylkowe liegt inmitten der natürlichen Duchflüsse des Deltas und künstlich angelegter Kanäle und wird aus diesem Grund auch als „Venedig der Ukraine“ bezeichnet.

In der Kleinstadt am Rande des Donaudeltas gibt es nur vier Straßen, aber dafür Hunderte von Kanälen mit einer Gesamtlänge von vierzig Kilometern. Wylkowe hat etwa 9.500 Einwohner.

Das wichtigste Verkehrsmittel in Wylkowe ist das Boot

Die Geschichte der Stadt ist sehr wechselhaft. Gegründet als Zufluchtsort der Kosaken im Jahr 1746 erhielt Wylkowe im Jahr 1762 das Stadtrecht. Vom Jahr 1918 bis in das Jahr 1944 gehörte die Stadt zu Rumänien und fiel in den Wirren des zweiten Weltkrieges an die Ukraine. Die wohl größte und interessanteste Attraktion ist das Donau-Biosphären-Naturreservat mit einer wundervollen Landschaft und Tierwelt.

In der Kleinstadt am Rande des Donaudeltas gibt es nur vier Straßen, aber dafür Hunderte von Kanälen mit einer Gesamtlänge von vierzig Kilometern. Wylkowe hat etwa 9.500 Einwohner.

Mit dem Boot durch die Kanäle im Donaudelta

Quer durch Europa schlängelt sich die Donau, der zweitlängste Fluß Europas, um sich weit im Osten zwischen Rumänien und der Ukraine ins Schwarze Meer zu verschwinden. Dabei bildet der Fluss an der Mündung zwischen Rumänien und der Ukraine ein weitgefächertes breites Delta, das sich ständig verändert. Während an einer Stelle des Donaudeltas die Wassermassen Erde und Lebensraum wegschwemmen, wird an anderer Stelle Kies, Sand, Geröll und Schlamm angeschwemmt und so entsteht neuer Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Das Donaudelta ist ein temporärer Lebensraum für Millionen von Vögel, die jedes Jahr im Frühling hier rasten, darunter der Rosapelikan und der Krauskopfpelikan. Hier  können Sie ungestört Nester bauen und den Nachwuchs großziehen. Und im Herbst, wenn die Tage und Nächte kälter werden, ziehen sie wieder nach Süden.

Freitag, 9. Februar 2018

Die einsamen Dörfer in der Sperrzone von Tschernobyl

Das Riesenrad und der neue Sarkophag sind natürlich die Highlights bei einem Besuch in der Zone, aber es gibt tausend andere Dinge zu erkunden und zu bestaunen. So zum Beispiel die kleinen verlassenen Dörfer am Rande der Zone. Heute will ich euch mal nach Mashevo entführen. машево, zu Deutsch "mache". Es ist das nördlichste Dorf an der Grenze zu Weißrussland. Von einem weiteren verschlossenen Kontrollpunkt geht es dann ca. 30km nach Norden. Die Straße ist ganz gut befahrbar, wenn nicht gerade Bäume rumliegen (2016). Dreimal "hau ruck" und die Sache war geregelt.

Die einsamen Dörfer in der Sperrzone von Tschernobyl

Auf unserer Tschernobyl Tour erkunden wir entlegene Dörfer am Rande der Zone

Das imposanteste Bauwerk ist die Schule. Ziemlich groß für so ein kleines Dorf.  Im Inneren gibt es zahlreiche Fachräume. Der Abakus hat schon eine beachtliche Größe und Lenin ist immer noch sehr dominant. Sehr erstaunlich ist es mitten in dieser Abgelegenheit ein Zimmer für den Deutschunterricht zu finden. Der Physikraum lässt jedes Technikerherz höher schlagen. Solch eine Vielfalt an Gerätschaften und Schautafeln möchte ich mal in deutschen Schulen sehen. Auch wenn der hier bildlich dominierende Typ mit der Glatze mit seinem Spruch „Lernen, lernen und nochmals lernen“ durchaus Recht hat … ein paar Impressionen vom Dorf selbst. Auffallend zwischen den hölzernen Blockhütten sind die steinernen Reihenhäuser incl. Nebengebäude. Eine Gemeinsamkeit haben sie aber doch, die Wellasbestplatten auf den Dächern.

Die einsamen Dörfer in der Sperrzone von Tschernobyl

Das soll mal genügen. Es gibt in Mashevo noch viel zu entdecken. Das Innere der Häuser und Schuppen, der Bereich der Kolchose, die längeren Dorfstraßen, die Grenze zu Weißrussland und vieles mehr.
Die einsamen Dörfer in der Sperrzone von Tschernobyl

An vier Tagen erkunden wir von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang verlassene Orte in der Sperrzone von Tschernobyl.

Wir bringen wir dich zum Riesenrad und dem Autoscooter in Pripjat, Duga 3 Radar, besuchen das Kraftwerk bei einer Führung und besuchen die liebenswürdigen Babushkas. Wir fahren zu den verlassenen Dörfern und Holzkirchen an der weißrussischen Grenze. Wir besuchen den neuen Sarkophag und machen eine dreistündige Führung durch das Kernkraftwerk. Wir zeigen dir das Riesenrad und den Autoscooter in der Geisterstadt Pripyat sowie den riesigen Duga 3 Radarkomplex mit der angrenzenden geheimen Militärstadt. Außerdem werdet Ihr verlassene Schulen, Kindergärten und das Krankenhaus erkunden. Als Höhepunkt besuchen wir auch die Babushkas von Tschernobyl. Ihr werden erfahren wie Sie hier leben und was sie uns zu sagen haben. Das alles in einer kleinen Gruppe von Entdeckern und Abenteurern. 

Die einsamen Dörfer in der Sperrzone von Tschernobyl



Freitag, 2. Februar 2018

Gibt es eine Rettung für das verlassene Jagdschloss?

Ein verlassenes Jagdschloss auf unserer Lost Places Fototour

Auf unserer vergangenen Lost Places Fototour in Polen entdeckten wir diesen wunderschönen geheimen Ort. Das verlassene Jagdschloss wurde im Jahre 1852 für den Prinzen Wilhelm Braunschweig-Oels, von polnischen Architekten Karłowski entworfen und gebaut. Es ist eines der wertvollsten Baudenkmäler in der Region. Das Jagdschloss wurde auf dem Fundament eines zweigeschossigen Kellers zusammengesetzt und teilweise als Fachwerkhaus mit Ziegeln erbaut. Die Besonderheit hier ist das es mit eigens aus Afrika importierter Rinde von Korkeichen ausgekleidet wurde. Es gibt nur zwei Gebäude in Europa, wo diese Bauart angewendet wurde. Auf der Frontseite fanden wir zwei Vordächer die mit Baumpfählen gestützt in das Gesamtensemble des Schlosse integriert wurden. Auf der Rückseite, mit Blick zum Park befindet sich eine lauschige mit Weinlaub bewucherte Terrasse. Im Inneren gibt es ein großes Billardzimmer, das Schlafzimmer des Prinzen und fünf Gästezimmer. Die Treppen sind aus Holz mit filigran geschmiedeten Geländern aus Eisen.


Nach der Wende begann der Verfall

Im Jahr 1885 übernahm das Jagdschloss Baron Daniel von Diergardt. Dieser erweiterte den Bau  um einen Speisesaal und in den Jahren 1902-1903 wurde der markante fünfstöckige Turm mit einer Aussichtsplattform gebaut. In einem Flügel des Turms wurde die Bibliothek und das Büro des Barons untergebracht. Im zentralen Teil des Jagdschlosses fanden wir vier Zimmer mit original Holzdecken mit dekorativen Wandmalereien. Bis 1945 gehörte das Jagdschloss der Witwe Agnes von Diergardt. Nach dem Tod der Baronin von Diergardt im Jahr 1945 wurde das Schloss von der sowjetischen Armee besetzt. In den Nachkriegsjahren diente das Jagdschloss als Unterkunft für Kriegsgefangene, die im Forstrevier gearbeitet haben. Danach diente das Jagdschloss mit kurzen Unterbrechungen als Forstschule bis Juni 1975. Das Schloss blieb aber im Besitz der staatlichen Forstgesellschaft. In den Jahren 1975-1988 wurde das Schloss als staatliche Berufsschule für Förster genutzt, danach in den Jahren 1988-1992 als Hotel für die Waldarbeiter. Seit 1992 ist das Jagdschloss geschlossen und an eine Privatperson verkauft worden. Rund um das Schloss erstreckt sich ein Park, dieser wurde Mitte des neunzehnten Jahrhunderts im englischen Stil gestaltet mit einer Fläche von 10,1 Hektar. Es wachsen im Park etwa 55 Baumarten und 20 Arten von Sträuchern dort.


Eine Gruppe Aktivisten kämpft für die Rettung und Restaurierung

Derzeit befindet sich das verwunschene Jagdschloss in privaten Händen. Nach Angaben des Vereins, kümmert sich der Eigentümer nicht um das Anwesen, denn das Schloss verfällt immer mehr und die Gefahr das es durch einen Brand zerstört wird ist sehr hoch. Selbst die Sicherungsmaßnahmen werden von dem Eigentümer sträflich vernachlässigt. Das Alleinstellungsmerkmal des Jagdschlosses ist, das es das einzige in Polen und einer der drei in Europa verbliebenen ist, dessen Fassade aus Holz zusätzlich noch mit Eichenrinde ummantelt ist.Leider hat nach vielen Jahren mangelnder Pflege die Bausubstanz stark gelitten. Die zwischenzeitliche Hoffnung das der Privateigentümer nach den vielen Worten endlich Taten folgen lässt und das Baudenkmal endlich im Sinne des Denkmalschutzes restauriert ist zusehends verflogen.
Der Verein ist in dieser Hinsicht sehr aktiv und macht Druck, bei dem Eigentümer, bei den Behörden und beim Denkmalschutz. Das zweite Problem ist wieder mal das liebe Geld, Man muss telefonieren, Briefe schreiben, Berater engagieren, Gutachter, Rechtsanwälte, zu Behörden fahren und die Öffentlichkeit mobilisieren. Eure Spende würde dem Verein sehr helfen das hier wieder leben eingehaucht wird und dem märchenhaften Jagdschloss nicht das letzte Stündlein geschlagen hat.
Der Verein zur Rettung des Jagdschlosses ist eine nichtstaatliche, gemeinnützige Organisation, die seit 23 Jahren besteht, um die schwierige Situation des historischen Denkmals erfolgreich lösen möchte. Die Mitglieder verfügen über umfangreiche Erfahrungen in zivil-, straf- und verwaltungsrechtlichen Fragen und sind sehr zuversichtlich eine Rettung in letzter Minute zu erreichen.  Als soziale Organisation sind wir auf Ihre Wohltätigkeit angewiesen. Informationen zur Spendenaktion findet Ihr hier: https://pomagam.pl/en/ratujmymojawole

Donnerstag, 1. Februar 2018

Geheimnisvolles Persien – Eine faszinierende Reise in den Iran

Die ältesten Städte der Welt, Dörfer aus Lehm und heiligen Orte des Zarathustrismus

Warum solltest du jetzt in den Iran reisen?  Seit dem Atomabkommen hat sich die politische Lage entspannt. Im Land gibt es 19 UNESCO-Welterbestätten zu bestaunen. Angefangen von den gewaltigen massiven Ruinen von Persepolis, einst die Hauptstadt des Persischen Achämenidenreichs, bis hin zum aufwendig geschnitzten Golestan-Palast aus dem 18. Jahrhundert in Teheran zu den Rosengärten und akribisch Bemalte Fliesenfassaden der Hauptstadt Isfahan aus dem 16. Jahrhundert. Der einstige Sitz einiger der berühmtesten Dynastien des Nahen Ostens und Zentralasiens ist voller architektonischer und natürlicher Pracht. Immer mehr Touristen aus Europa entdecken das sichere und abwechslungsreiche Reiseland für sich.
Wir brechen zu einer Abenteuerreise in den geheimnisvollen Iran auf, ein Land das in den letzten Jahrzehnten nicht im Fokus der Welt stand. Im Iran erkunden wir majestätische Städte und farbenfrohe Moscheen, wundervolle Brücken, prächtige Paläste, heilige Stätten für die Anhänger des schiitischen Islam. Die ältesten Städte der Welt, Dörfer aus Lehm und heiligen Orte des Zarathustrismus. Sehenswürdigkeiten in Teheran, Kom, Kaschan, Abjane, Isfahan, Mejbod, Chak Chak, Kharanaq, Jazd, Persepolis und Shiraz. Unsere Iran Fotoreise findet während des „heiligen“ Monats Muharram statt, somit wird es möglich sein, bunte Prozessionen zu sehen!
Auf unserer Reiseroute liegt auch die bedeutende Stadt Kashan. Die Stadt bietet viel Sehenswertes, so dass wir den ganzen Tag unterwegs sein werden. Zuerst besuchen wir das Hamam-e Mir Sultan Ahmad, ein renoviertes Badehaus mit sehr schönen Kuppeln und fliesenarbeiten im Innern. Vom Dach haben wir einen wunderschönen Blick über die Stadt mit den Bergen im Hintergrund.

Städtereise nach Teheran mit Urbexplorer

Fotoreise in den Iran – Grandiose Landschaften, freundliche Menschen und quirlige Basare

Direkt nebenan folgt das Khane-ye Boroudjerdiha, das Herrenhaus einer Kashaner Kaufmannsfamilie aus dem 19. Jh. Um einen Innenhof mit Wasserbecken und kleiner Gartenanlage gruppieren sich die zweistöckigen, teils offenen Gebäudetrakte, die mit Holztüren verschliessbar sind. Der überkuppelte Hauptempfangssaal ist besonders aufwendig dekoriert, auf die Kuppel ist eine kunstvolle Kombination von Lichtöffnung und einem in dieser Region typischen Windturm aufgesetzt.
Nach der Durchquerung des Innenhofes wenden wir uns nach rechts und erreichen nach 50 m das Khane-ye Tabataba, das Haus eines wohlhabenden Kashaner Kaufmann, welches im 19. Jh. erbaut wurde. Auch hier folgt die Anordnung der Gebäude dem bekannten Plan, ein öffentlicher, ein privater und ein Trakt für das Personal bilden das knapp 5000 m2 grosse Ensemble. Auch hier hinterlassen die erlesenen Dekorationen aus Stuck, Spiegeln und Fenstern einen bleibenden Eindruck bei uns.

Geheimnisvolles Persien - Iran Fotoreise

Farbenfrohe Moscheen, prächtige Paläste und heilige Stätten des schiitischen Islam

Auf dem Weg zum Basar machen wir noch Halt beim grossen Komplex, bestehen aus einer Medrese und einer Moschee, beide in der zweiten Hälfte des 19. Jh. erbaut für den Religionsgelehrten Mullah Naragi II. dessen Beiname Aqa Bozorg „der grosse Herr“ lautete. Der Zugang durch ein zweistöckiges Portal mit Doppelminarett und drei Eingängen liegt an der Nordseite. Von hier aus gelangt man in den Moscheehof mit zwei Iwanen und einem tiefer angeordneten Innenhof, um den sich die Wohn- und Unterrichtsräume der Medrese gruppieren. Eindrucksvoll ist der Kontrast zwischen der überwiegenden Naturfarbe der Ziegel und den sparsam, aber effektvoll eingearbeiteten Fliesenpartien mit ungewöhnlich dezenten blau-, Gelb und Rottönen.
Etliche Läden am Ausgang des Gartens bieten Rosenwasser an, für dessen Produktion Kashan bekannt ist. Zentrum der Herstellung ist der Ort Qamsar, gut 30 km südlich von Kashan in den Bergen. Im Mai und Juni werden dort die Blütenblätter der Rosen gepflückt und destilliert.
Am nächsten Tag fahren wir in die Wüste und verbringen eine Nacht in einer ehemaligen Karavanenstation. Am Abend bestaunen wir den Sonnenuntergang und machen ein Lagerfeuer wo wir gemeinsam den Tag ausklingen lassen. Wir durchstreifen quirlige Basare und genießen den Duft von Safran, Hibiscus und Kardamon. Wir übernachten in traditionellen Hotels mit wunderschönen Innenhöfen und werden am Abend die traditionelle Wasserpfeife rauchen. Erlebe mit uns das geheimnisvolle Persien!

Iran Fotoreise mit Urbexplorer

Mittwoch, 31. Januar 2018

Der Kerid Vulkankrater auf Island

Trolle, Feuer und Eis auf unseren Island Fotoreisen!

Zehn hartgesottene Fotografen, ein Urbexplorer Expeditionsbus, neun Tage Island Fotoreise auf der Suche nach einzigartigen Fotomotiven. Auf unseren Tagesetappen werden wir immer spontane Stopps einlegen und interessantes auf der Fahrtroute fotografieren zu können. Wie beispielsweise diesen spektakulären Krater auf unserer Erkundungsroute.


Der spektakuläre Kerid Vulkankrater

Der Kerið, ist ein 55 Meter tiefer Vulkankrater der etwa 3000 Jahre Alt ist. Er ist ein Bestandteil einer Gruppe von Vulkanen die sich Tjarnarhólar nennen. Wissenschaftler waren bis vor kurzem der Meinung, dass Kerið ein Explosionskrater sei. Diese entstehen meist bei kurzen aber heftigen Vulkanausbrüchen. Heute wird die Ansicht vertreten, dass Kerid ursprünglich ein riesiger Schlackekrater war und mindestens die halbe Menge an Lava und Geröll im Gebiet Tjarnahólahraun vom Kerid Vulkankrater stammt.
Das heutige Aussehen bekam der Krater vermutlich gegen Ende des Ausbruchs, als eine große Ansammlung von Lava unter dem Krater abfließen konnte und dies die Lavadecke zum Einbruch brachte. Tief unten in der Mitte ist der Krater mit Grundwasser gefüllt. Auf einen Trampelpfad kann man bequem um den Krater gehen und auch zum Grundwassersee absteigen. Das Wasser im Krater ist übrigens angenehm warm.


Spannende Fotoexpedition für abenteuerlustige Fotografen

Im Tagesprogramm werden wir immer Flexibel sein können und spontan Änderungen einfließen lassen. Jedes Jahr sind wir mit einer kleinen Gruppe Abenteurern auf der Jagd nach spektakulären Landschaftsaufnahmen in Skandinavien. Uns liegt sehr viel daran, euch diese wahnsinnig vielseitige und spannende Insel näher zu bringen und die wichtigsten und schönsten Spots der Insel anzufahren.

Spannende Island Fotoreise

Dienstag, 30. Januar 2018

Die Duga Radarstation und die geheime Militärstadt "Tschernobyl 2"

In den Wäldern südlich von Tschernobyl befindet sich eine streng geheime Anlage namens Tschernobyl 2, eine von drei sowjetischen „hinter dem Horizont“ Radarstationen zum frühzeitigen Entdecken von Raketenangriffen. Diese wurden währen des Kalten Krieges in den 50er Jahren entwickelt. Die ersten Tests wurden in den 60 er Jahren durchgeführt, allerdings noch mit erheblichen Problemen. Man war nicht sicher, ob es im Ernstfall eingesetzt werden kann, weil das System nicht in der Lage war, die Gefahr zu erkennen. Dies führte dazu, dass das System erst Ende der 60er Jahre fertiggestellt wurde.  

Ein geheimes Militärprojekt zur Zeit des kalten Krieges

Das erste Testsystem einer Radarstation von der selben Bauart, entstand in der Nähe der Stadt Mikolaiv in der Ukraine. Dieses war in der Lage, den Abschuss einer Rakete zu registrieren, die aus dem 2500 km entfernten Bajkonur abgeschossen wurde. Anschließend wurde Duga 2 an derselben Stelle gebaut. Nun war es möglich, weiter östlich und von einem U-Boot im Pazifischen Ozean abgefeuerte Raketenabschüsse zu registrieren. Beide Systeme waren im Osten stationiert und relativ klein. Die Duga-3 wurde dann im Westen errichtet; man nannte es auch „Das Auge Moskaus“. Dieses System sollte die Überwachung der Europäischen Raumfahrt und der feindlichen Ziele in Nordamerika erleichtern.  



1970 begann man mit dem Bau der Radarstation Tschernobyl-2, die u. a. aus einer kleinen Stadt mit ca. 1000 Bewohnern bestand. Diese Station ist aufgrund ihrer Größe bereits aus weiter Entfernung zu sehen. Wichtig zu wissen, dass diese Anlage nur ein Empfänger war, zu der eine Radioantenne gehörte, die sich im Chernihiv Areal befand, ca. 60 km von Tschernobyl entfernt. Diese Antenne wurde 1990 abgebaut.  

Ein gigantisches Bauprojekt und am Ende ein Finanzdesaster

Die Duga Radarstation benötigte für ihre Funktion 10 Megawatt, weshalb sie in unmittelbarer Nähe von Tschernobyl – übrigens zeitgleich – gebaut wurde. Die Baukosten betrugen 7 Mrd. sowjetische Rubel, doppelt so viel für das Atomkraftwerk Tschernobyl.

Nach der Katastrophe von Tschernobyl wurde die Duga Radarstation stillgelegt

In den 70er und 80er Jahren bemerkte man, dass es nötig war, da Problem der störenden Frequenzen zu lösen, da man während der Operationen ein Knacken hörte. Von den westlichen Ländern wurde dies als Russischer Specht bezeichnet. Dieses Problem und das Problem des Zusammenlaufs der Frequenzen von DUGA und der Luftwaffe wurden nach einer Modernisierung 1986 gelöst. Nach der Katastrophe in Tschernobyl am 26.4.1986 war das System jedoch gestört und lief bis Ende 1987 teilweise völlig allein. Mit dem Beschluss der Evakuierung der gesamten Zone wurde auch diese Radarstation stillgelegt. Besonders wichtige und teilweise teure Teile wurden in die Anlage von Komsomolsk am Amur eingebaut. Bis heute ist Tschernobyl 2 ebenso verlassen wie alle anderen Orte und Gebäude in der Sperrzone. 



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