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Sonntag, 29. März 2020

Ein Virus der die Welt in Atem hält

CORONA – ein unsichtbarer Feind der derzeit unseren Planeten komplett im Griff hat

Auf der ganzen Welt herrscht gerade Ausnahmezustand, welcher ein normales Leben momentan nahezu undenkbar macht. Ein Virus, der sich unermüdlich ausbreitet und unseren Alltag komplett auf den Kopf stellt. Für die meisten Menschen sind die Konsequenzen des Corona-Virus kaum auszuhalten. Ausgangssperren, Kontaktverbote und soziale Isolation, all das sind Dinge auf die wohl jeder gerne verzichtet. Besonders hart trifft dieses Virus unsere ältere Generation, aber nicht nur wegen der hohen Lebensgefahr. Die sozialen Einschränkungen sorgen dafür, dass wir unsere Omas und Opas nicht mehr besuchen können, um Zeit mit ihnen zu verbringen. Für die meisten Senioren sind die Kinder und Enkel das letzte was ihnen geblieben ist. Schon Tage vorher freuen sich die Großeltern auf den Besuch der Enkel oder auf den Wocheneinkauf im Supermarkt. All das wurde den Senioren in kürzester Zeit genommen. Keine Kontakte, lediglich Telefonate definieren momentan den Alltag vieler Menschen. Bei vielen stellt sich langsam aber sicher ein Gefühl der Einsamkeit und auch Angst ein. Keiner hätte mit einem solchen Ausmaß des Virus gerechnet und keiner möchte dieses Leben mit Einschränkungen und ständiger Kontrolle leben. Ein Leben, das in manchen Gebieten und Ländern gang und gäbe ist.

Eine Naturkatastrophe, die das Leben vieler verändert hat

TSCHERNOBYL- vor rund 34 Jahren hat sich das Leben rund um das Kernkraftwerk schlagartig verändert. Nach der nuklearen Katastrophe am 26. April 1986 mussten viele Bewohner in einem Umkreis von etwa 30 Kilometern alles zurücklassen und ihre eigenen vier Wände Hals über Kopf verlassen. Eigentlich dachten die meisten der Betroffenen, dass sie nach wenigen Tagen wieder zurück in ihre Heimat können und ihren geregelten Alltag weiter leben dürfen. Doch dazu kam es nicht. Es wurden streng bewachte Sperrzonen eingerichtet, welche die Rückkehr der Bewohner nahezu unmöglich machte. Einigen gelang es aber schließlich doch in ihr gewohntes Umfeld zurück zu kehren, obwohl die Regierung strenge Anordnungen und Auflagen aufgesetzt hat, sodass keiner zurück in die Sperrzone hätte kommen sollen. Die Einsiedler entschieden sich also bewusst für ihr vertrautes Umfeld und setzten sich der unsichtbaren Gefahr aus. Die Behörden setzten alle Mittel ein, um die Einsiedler aus der Sperrzone zu vertreiben. Sie ließen sich jedoch nicht unter kriegen und nach einigen Petitionen und Briefen schloss man gemeinsam mit den Behörden ein Abkommen, welches den Einsiedlern ermöglichte in ihren eigenen vier Wänden zu leben. Viele der Einsiedler leben in vollkommener Einsamkeit, haben niemanden der ihnen hilft und sind in der Versorgung stark eingeschränkt.

Corona und Tschernobyl – Was hat das miteinander zu tun?

Das was wir gerade erleben und durchleben müssen ist für die Einsiedler von Tschernobyl seit knapp 34 Jahren Alltag geworden. Sie leben in der Sperrzone mit harten Ausgangsbeschränkungen und nutzten nach der Katastrophe die verseuchte Natur für die Lebensmittelversorgung. Die Rückkehrer entschieden sich zwar freiwillig für ein solch eingeschränktes Leben in der Sperrzone, dennoch ist die Situation, welche wir gerade alle erleben vergleichbar mit dem Leben der Einsiedler. Auch bei uns hat sich das Leben schlagartig auf den Kopf gestellt. Der Unterschied ist lediglich der, dass die Einsiedler sich nach der Katastrophe wieder freiwillig in die Situation gegeben haben. Für sie war ein Leben im gewohnten Umfeld wichtiger als die Angst vor der Strahlung. Die Natur in Tschernobyl hat sich grundlegend verändert. Die Strahlung verursachte schwere Schäden, welche auch Auswirkungen auf die Ernten und die Wasserversorgung hatten. Bei uns hingegen erholt sich die Natur derzeit von den Strapazen, welche die Menschheit ihr angerichtet hat. Die meisten parallelen die wir ziehen können sind eher Gegenteilig, doch die einzige Gemeinsamkeit die uns alle schwer trifft ist die aus den Beschränkungen resultierende Einsamkeit. Die Einsamkeit ist eine völlig normale Reaktion auf Kontaktverbote und Isolierung. Jetzt stellen sie sich dieses Leben, welches wir nur vorübergehend durchleben müssen mal für 34 Jahre vor. Was die Einsiedler durchleben und fühlen entzieht sich vermutlich der Vorstellungskraft von uns allen. Bei unseren zahlreichen Besuchen konnte man spüren wie sehr sich die Bewohner über jeglichen Kontakt freuten. Auch wir konnten bei den vielen Tschernobyl-Touren einige Einsiedler kennen lernen.


Ivan – Ein Einsiedler, bei dem wir immer wieder gerne zu Gast waren

Vor kurzem erreichte uns die traurige Nachricht, dass Ivan Semeniuk, ein Einsiedler der Sperrzone von uns gegangen ist. Viele Male durften wir im Rahmen unserer Tschernobyl Reisen Zeit mit ihm in seiner Hütte im Dorf Paryszew verbringen. Seine Frau Maria starb bereits im Jahre 2016, weshalb er seitdem alleine in seiner Hütte lebte. Lediglich sein Sohn Mikhail sorgte und unterstützte Ivan wo er konnte.  Bei unseren Zahlreichen Besuchen erzählte er immer wieder von seiner Zaporozhye, von der er immer wieder sagte sie würde “eines Tages repariert und auf den Markt gebracht werden”. Vor zwei Monaten haben wir Ivan das letzte Mal besucht, um ihm einige Lebensmittel vorbei zu bringen und ihm bei einem Telefonproblem mit Rat und Tat bei Seite zu stehen. Die zahlreichen Unterhaltungen die wir mit Ivan führen konnten führten früher oder später immer dazu, dass Ivan über die Nuklearkatastrophe und die Sperrzone plauderte. Er sprach immer wieder gerne über diese Themen. Im vergangenen Jahr kümmerte sich Ivan um die Katze von Großmutter Anna Ilczenkos, welche bereits vor einem Jahr starb. Wir denken zurück an einen lebensfrohen und weltoffenen Ivan, dem wir immer wieder gerne zur Seite standen. Ruhe in Frieden.



 “Meine Zeit”, das klingt wie Besitz. Ein seltsamer Besitz. Für jeden Menschen der einzige, der sich weder vermehren noch auch nur halten läßt, sondern mit Sicherheit immer weniger wird.

Montag, 3. Februar 2020

Karl Scheiblers Kraftwerk in Łódź

Eine Lost Places Fototour in Polen

Bei unseren spannenden Lost Places Fototouren zu Lost Places passiert es sehr oft das wir aus dem Staunen nicht mehr raus kommen. Genauso erging es meinem Freund Phillipp und mir bei dieserm Industriedenkmal aus der Gründerzeit, das wir auf unserer Tour im Jahr 2015 in einer früheren Textilhochburg in Polen entdeckt haben.

Kraftwerk aus der Gründerzeit

Elektrizitätswerk aus der Gründerzeit

Das Elektrizitätswerk was ich heute besucht habe wurde im Jahre 1910 vom Ingenieur Alfred Frisch in der Jugendstil Bauweise erbaut und diente für die Textilfabrik als Hauptenergiequelle. Die Architektur des Turbinenraums ist mit abwechslungsreichen Konturen und großen Fenstern erbaut. Die gesamte Inneneinrichtung besteht unter anderem aus original Jugendstil- Fliesen, die heute noch existieren. Der Detailreichtum ist unermesslich und ist hier fast überall zu entdecken. Jedes Element ist mit großer Sorgfalt und Liebe zum Detail eingebaut. Das Kraftwerk besteht aus zwei miteinander verbundenen Gebäuden, dem Maschinenraum und dem Heizhaus.

Generator im Scheibler´s Kraftwerk

Textilfabrik wurde nach dem 2 Weltkrieg verstaatlicht

Einige Tage nach der Befreiung von Łódź wurde die Produktion im Werk wieder aufgenommen. Am 22. Januar 1945 startete die Besatzung der Spinnerei die alten Maschinen. Möglich wurde dies durch die Rohstoffreserven, die die deutschen Besatzer nicht aus der Stadt schaffen konnten. Dank des enormen Einsatzes der Besatzung wurde in der ersten Hälfte des Jahres 1945 etwa ein Drittel des bestehenden Maschinenparks in Betrieb genommen. In den ersten Jahren nach dem Krieg wurden in der Fabrik Baumwollprodukte hergestellt. In den 1950er Jahren wurden künstliche und synthetische Rohstoffe verwendet. Das Sortiment umfasste Bettwäsche, Leinen, Deko- und Bekleidungsstoffe. Alles wurde aus ihnen genäht: von Decken, Mänteln und Kleidern über Schlafanzüge, Tischdecken oder Servietten.

Eines der erfolgreichsten Textilunternehmen in Polen

Uniontex produzierte sowohl für den Binnenmarkt als auch für den Export. Kurz nach dem Krieg gingen die meisten Produkte an die Sowjetarmee und die polnische Armee. Schon bald wurden die Stoffe im Westen verkauft. Neben Norwegen, Griechenland oder Kanada auch an exotische Abnehmer wie Burma, Irak, Saudi-Arabien und Marokko. So wie Uniontex das größte Unternehmen des Landes war, hatte es auch den größten Anteil am Export von Baumwollprodukten und dieser überstieg sogar die 20 % Marke.

Treppenhaus im Kraftwerk

Im Juni 1987 besuchte Papst Pohannes Paul II. die Textilfabrik

Am 13. Juni 1987 traf sich Johannes Paul II. während seiner Pilgerreise durch Polen mit den überwiegend weiblichen Mitarbeiterinnen in der Uniontex-Fabrik. “Ich drücke meine Freude aus, dass ich heute in Ihrer Stadt die große Welt der Arbeiter treffen kann, die – hier in Lodz – eine überwiegend durch selbstbewußte Frauen bestimmt wird. Ich füge hinzu, dass dies ein beispielloses Ereignis ist. Niemals während meiner pastoralen Besuche in Italien oder anderen internationalen Ländern, obwohl ich mich oft mit Arbeitern treffen, war ich noch in keinem Werk in dem so viele Frauen arbeiten.”

Papst Johannes Paul der II. zu Besuch 1987

Nach 1989 kam der Niedergang und die Schließung auf Raten

Nach 1989 waren Uniontex und andere Textilunternehmen in Łódź auf einem wettbewerbsintensiven Markt nicht mehr konkurrenzfähig. Die Produktion ging zurück und die Schulden des Unternehmens stiegen. Das mittlerweile privatisierte Unternehmen begann Immobilien zu verkaufen. 1999 kaufte ein Investor die Weberei für 7,5 Mio. PLN. Er verkaufte es später für 8 Millionen Dollar an den Lebensmittelkonzern Leclerc. Dort sollte eigentlich ein SB-Warenhaus entstehen, aber die Investition wurde nie realisiert. Das Industriedenkmal verwandelte sich schnell in einen Lost Place.



         

Sonntag, 30. Dezember 2018

Kraftwerk aus der Gründerzeit – architektonisches Wunder

Eines der größten Kraftwerke in Schlesien

Die Bewohner der Region Schlesien waren bis zum 19. Jahrhundert vorwiegend in der Landwirtschaft tätig, als im Zuge der Industrialisierung und technischer Entwicklung die Schwerindustrie hier in der Region angesiedelt wurde. Zu dieser Zeit kaufte der bekannte schlesische Industrielle Karl Godula, der hiesige Zink und Kohle-Magnat, immer mehr Ländereien mit gigantischen Rohstoffvorkommen. Nach seinem Tod übernahm seine Adoptivtochter Joanna Gryzik, mit ihrem Ehemann Ulrich Schaffgotsch das gesamte Vermögen und die Industrieanlagen. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges entschied sich die Schaffgotsch Bergwerksgesellschaft GmbH für die Errichtung eines Kohlekraftwerks mit Kohle aus dem nahe gelegenen Bergwerk “Gräfin Johanna”. Bald wurde eines der größten Kraftwerke in Schlesien errichtet.

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Eine einzigartige Industriearchitektur

Die Architekten der ungewöhnlichen Gebäude waren die Cousins Georg und Emil Zillmann, die bereits für die Planung und den Bau der Zeche “Giesche” und der berühmten Arbeiterwohnsiedlungen Giszowiec und Nikiszowiec verantwortlich waren. Es entstand somit ein riesiger Industriekomplex mit Verwaltungsgebäude, Maschinenraum, Pumpstation, Heizungsraum, Hauptschaltstation und Innenhof. Das Gebäudeensemble waren aus Klinkerstein, glasiertem Ziegel gebaut. Mansardendächer mit Gaubenfenstern bedeckt dann das Mauerwerk. Das ganze Kraftwerk erweckt den Eindruck einer Kathedrale. Dies wird durch die hohen Fenster noch weiter verstärkt. Die Anlage wurde am 29. November 1920 eröffnet. Die vierseitige Siemens- und Halske-Uhr wurde 1925 auf dem Turm des Kraftwerks montiert und mit 54 in der Anlage betriebenen Uhren gekoppelt. In den Jahren 1939 bis 1944 erreichte das Kraftwerk seine maximale Leistung von 100 MW. Damals arbeiteten dort über 900 Menschen. Es könnte durchaus als eines der größten Kraftwerke in Europa in dieser Zeit betrachtet werden.

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Wiederaufbau nach dem zweiten Weltkrieg

Nach dem Krieg schnell wieder aufgebaut und in den 1950er Jahren in ähnlicher Funktion betrieben, war das Kraftwerk eines der größten in der Volksrepublik Polen und in Europa. In den 1970er Jahren wurde das Kraftwerk von einem Wärmekraftwerk auf ein Heizkraftwerk umgestellt. Es wurde bis Mitte der 1990er Jahre modernisiert. Seit den späten 1990er Jahren wird das Kraftwerk mit deutlich reduzierter Kapazität betrieben, hauptsächlich als Reservekraftwerk. Heute ist es ein Industriedenkmal. Während einer Abstimmung 2009, wurde es zu einem der “Sieben architektonischen Wunder der Woiwodschaft Schlesien” gewählt.
Vielen Dank an Betty Kirsche Fotografie für die tollen Bilder!

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Lost Places Fototouren mit Urbexplorer

Unsere Lost Places Fototouren finden meist an einem Wochenende als Tages oder Wochenendtour statt. Diese finden meist in sogenannten Lost Places statt wie ehemaligen Fabriken, Kraftwerken, Kirchen oder Schlössern. Hier kannst du die entsprechenden Objekte frei erkunden und nach Herzenslust fotografieren. Im Hintergrund kümmert sich ein Guide von uns um dich und zeigt dir die schönsten Fotomotive. Hier dreht sich alles um das Erkunden verborgener und geheimer Orte.

Freitag, 9. Februar 2018

Die einsamen Dörfer in der Sperrzone von Tschernobyl

Das Riesenrad und der neue Sarkophag sind natürlich die Highlights bei einem Besuch in der Zone, aber es gibt tausend andere Dinge zu erkunden und zu bestaunen. So zum Beispiel die kleinen verlassenen Dörfer am Rande der Zone. Heute will ich euch mal nach Mashevo entführen. машево, zu Deutsch "mache". Es ist das nördlichste Dorf an der Grenze zu Weißrussland. Von einem weiteren verschlossenen Kontrollpunkt geht es dann ca. 30km nach Norden. Die Straße ist ganz gut befahrbar, wenn nicht gerade Bäume rumliegen (2016). Dreimal "hau ruck" und die Sache war geregelt.

Die einsamen Dörfer in der Sperrzone von Tschernobyl

Auf unserer Tschernobyl Tour erkunden wir entlegene Dörfer am Rande der Zone

Das imposanteste Bauwerk ist die Schule. Ziemlich groß für so ein kleines Dorf.  Im Inneren gibt es zahlreiche Fachräume. Der Abakus hat schon eine beachtliche Größe und Lenin ist immer noch sehr dominant. Sehr erstaunlich ist es mitten in dieser Abgelegenheit ein Zimmer für den Deutschunterricht zu finden. Der Physikraum lässt jedes Technikerherz höher schlagen. Solch eine Vielfalt an Gerätschaften und Schautafeln möchte ich mal in deutschen Schulen sehen. Auch wenn der hier bildlich dominierende Typ mit der Glatze mit seinem Spruch „Lernen, lernen und nochmals lernen“ durchaus Recht hat … ein paar Impressionen vom Dorf selbst. Auffallend zwischen den hölzernen Blockhütten sind die steinernen Reihenhäuser incl. Nebengebäude. Eine Gemeinsamkeit haben sie aber doch, die Wellasbestplatten auf den Dächern.

Die einsamen Dörfer in der Sperrzone von Tschernobyl

Das soll mal genügen. Es gibt in Mashevo noch viel zu entdecken. Das Innere der Häuser und Schuppen, der Bereich der Kolchose, die längeren Dorfstraßen, die Grenze zu Weißrussland und vieles mehr.
Die einsamen Dörfer in der Sperrzone von Tschernobyl

An vier Tagen erkunden wir von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang verlassene Orte in der Sperrzone von Tschernobyl.

Wir bringen wir dich zum Riesenrad und dem Autoscooter in Pripjat, Duga 3 Radar, besuchen das Kraftwerk bei einer Führung und besuchen die liebenswürdigen Babushkas. Wir fahren zu den verlassenen Dörfern und Holzkirchen an der weißrussischen Grenze. Wir besuchen den neuen Sarkophag und machen eine dreistündige Führung durch das Kernkraftwerk. Wir zeigen dir das Riesenrad und den Autoscooter in der Geisterstadt Pripyat sowie den riesigen Duga 3 Radarkomplex mit der angrenzenden geheimen Militärstadt. Außerdem werdet Ihr verlassene Schulen, Kindergärten und das Krankenhaus erkunden. Als Höhepunkt besuchen wir auch die Babushkas von Tschernobyl. Ihr werden erfahren wie Sie hier leben und was sie uns zu sagen haben. Das alles in einer kleinen Gruppe von Entdeckern und Abenteurern. 

Die einsamen Dörfer in der Sperrzone von Tschernobyl



Freitag, 2. Februar 2018

Gibt es eine Rettung für das verlassene Jagdschloss?

Ein verlassenes Jagdschloss auf unserer Lost Places Fototour

Auf unserer vergangenen Lost Places Fototour in Polen entdeckten wir diesen wunderschönen geheimen Ort. Das verlassene Jagdschloss wurde im Jahre 1852 für den Prinzen Wilhelm Braunschweig-Oels, von polnischen Architekten Karłowski entworfen und gebaut. Es ist eines der wertvollsten Baudenkmäler in der Region. Das Jagdschloss wurde auf dem Fundament eines zweigeschossigen Kellers zusammengesetzt und teilweise als Fachwerkhaus mit Ziegeln erbaut. Die Besonderheit hier ist das es mit eigens aus Afrika importierter Rinde von Korkeichen ausgekleidet wurde. Es gibt nur zwei Gebäude in Europa, wo diese Bauart angewendet wurde. Auf der Frontseite fanden wir zwei Vordächer die mit Baumpfählen gestützt in das Gesamtensemble des Schlosse integriert wurden. Auf der Rückseite, mit Blick zum Park befindet sich eine lauschige mit Weinlaub bewucherte Terrasse. Im Inneren gibt es ein großes Billardzimmer, das Schlafzimmer des Prinzen und fünf Gästezimmer. Die Treppen sind aus Holz mit filigran geschmiedeten Geländern aus Eisen.


Nach der Wende begann der Verfall

Im Jahr 1885 übernahm das Jagdschloss Baron Daniel von Diergardt. Dieser erweiterte den Bau  um einen Speisesaal und in den Jahren 1902-1903 wurde der markante fünfstöckige Turm mit einer Aussichtsplattform gebaut. In einem Flügel des Turms wurde die Bibliothek und das Büro des Barons untergebracht. Im zentralen Teil des Jagdschlosses fanden wir vier Zimmer mit original Holzdecken mit dekorativen Wandmalereien. Bis 1945 gehörte das Jagdschloss der Witwe Agnes von Diergardt. Nach dem Tod der Baronin von Diergardt im Jahr 1945 wurde das Schloss von der sowjetischen Armee besetzt. In den Nachkriegsjahren diente das Jagdschloss als Unterkunft für Kriegsgefangene, die im Forstrevier gearbeitet haben. Danach diente das Jagdschloss mit kurzen Unterbrechungen als Forstschule bis Juni 1975. Das Schloss blieb aber im Besitz der staatlichen Forstgesellschaft. In den Jahren 1975-1988 wurde das Schloss als staatliche Berufsschule für Förster genutzt, danach in den Jahren 1988-1992 als Hotel für die Waldarbeiter. Seit 1992 ist das Jagdschloss geschlossen und an eine Privatperson verkauft worden. Rund um das Schloss erstreckt sich ein Park, dieser wurde Mitte des neunzehnten Jahrhunderts im englischen Stil gestaltet mit einer Fläche von 10,1 Hektar. Es wachsen im Park etwa 55 Baumarten und 20 Arten von Sträuchern dort.


Eine Gruppe Aktivisten kämpft für die Rettung und Restaurierung

Derzeit befindet sich das verwunschene Jagdschloss in privaten Händen. Nach Angaben des Vereins, kümmert sich der Eigentümer nicht um das Anwesen, denn das Schloss verfällt immer mehr und die Gefahr das es durch einen Brand zerstört wird ist sehr hoch. Selbst die Sicherungsmaßnahmen werden von dem Eigentümer sträflich vernachlässigt. Das Alleinstellungsmerkmal des Jagdschlosses ist, das es das einzige in Polen und einer der drei in Europa verbliebenen ist, dessen Fassade aus Holz zusätzlich noch mit Eichenrinde ummantelt ist.Leider hat nach vielen Jahren mangelnder Pflege die Bausubstanz stark gelitten. Die zwischenzeitliche Hoffnung das der Privateigentümer nach den vielen Worten endlich Taten folgen lässt und das Baudenkmal endlich im Sinne des Denkmalschutzes restauriert ist zusehends verflogen.
Der Verein ist in dieser Hinsicht sehr aktiv und macht Druck, bei dem Eigentümer, bei den Behörden und beim Denkmalschutz. Das zweite Problem ist wieder mal das liebe Geld, Man muss telefonieren, Briefe schreiben, Berater engagieren, Gutachter, Rechtsanwälte, zu Behörden fahren und die Öffentlichkeit mobilisieren. Eure Spende würde dem Verein sehr helfen das hier wieder leben eingehaucht wird und dem märchenhaften Jagdschloss nicht das letzte Stündlein geschlagen hat.
Der Verein zur Rettung des Jagdschlosses ist eine nichtstaatliche, gemeinnützige Organisation, die seit 23 Jahren besteht, um die schwierige Situation des historischen Denkmals erfolgreich lösen möchte. Die Mitglieder verfügen über umfangreiche Erfahrungen in zivil-, straf- und verwaltungsrechtlichen Fragen und sind sehr zuversichtlich eine Rettung in letzter Minute zu erreichen.  Als soziale Organisation sind wir auf Ihre Wohltätigkeit angewiesen. Informationen zur Spendenaktion findet Ihr hier: https://pomagam.pl/en/ratujmymojawole

Donnerstag, 1. Februar 2018

Geheimnisvolles Persien – Eine faszinierende Reise in den Iran

Die ältesten Städte der Welt, Dörfer aus Lehm und heiligen Orte des Zarathustrismus

Warum solltest du jetzt in den Iran reisen?  Seit dem Atomabkommen hat sich die politische Lage entspannt. Im Land gibt es 19 UNESCO-Welterbestätten zu bestaunen. Angefangen von den gewaltigen massiven Ruinen von Persepolis, einst die Hauptstadt des Persischen Achämenidenreichs, bis hin zum aufwendig geschnitzten Golestan-Palast aus dem 18. Jahrhundert in Teheran zu den Rosengärten und akribisch Bemalte Fliesenfassaden der Hauptstadt Isfahan aus dem 16. Jahrhundert. Der einstige Sitz einiger der berühmtesten Dynastien des Nahen Ostens und Zentralasiens ist voller architektonischer und natürlicher Pracht. Immer mehr Touristen aus Europa entdecken das sichere und abwechslungsreiche Reiseland für sich.
Wir brechen zu einer Abenteuerreise in den geheimnisvollen Iran auf, ein Land das in den letzten Jahrzehnten nicht im Fokus der Welt stand. Im Iran erkunden wir majestätische Städte und farbenfrohe Moscheen, wundervolle Brücken, prächtige Paläste, heilige Stätten für die Anhänger des schiitischen Islam. Die ältesten Städte der Welt, Dörfer aus Lehm und heiligen Orte des Zarathustrismus. Sehenswürdigkeiten in Teheran, Kom, Kaschan, Abjane, Isfahan, Mejbod, Chak Chak, Kharanaq, Jazd, Persepolis und Shiraz. Unsere Iran Fotoreise findet während des „heiligen“ Monats Muharram statt, somit wird es möglich sein, bunte Prozessionen zu sehen!
Auf unserer Reiseroute liegt auch die bedeutende Stadt Kashan. Die Stadt bietet viel Sehenswertes, so dass wir den ganzen Tag unterwegs sein werden. Zuerst besuchen wir das Hamam-e Mir Sultan Ahmad, ein renoviertes Badehaus mit sehr schönen Kuppeln und fliesenarbeiten im Innern. Vom Dach haben wir einen wunderschönen Blick über die Stadt mit den Bergen im Hintergrund.

Städtereise nach Teheran mit Urbexplorer

Fotoreise in den Iran – Grandiose Landschaften, freundliche Menschen und quirlige Basare

Direkt nebenan folgt das Khane-ye Boroudjerdiha, das Herrenhaus einer Kashaner Kaufmannsfamilie aus dem 19. Jh. Um einen Innenhof mit Wasserbecken und kleiner Gartenanlage gruppieren sich die zweistöckigen, teils offenen Gebäudetrakte, die mit Holztüren verschliessbar sind. Der überkuppelte Hauptempfangssaal ist besonders aufwendig dekoriert, auf die Kuppel ist eine kunstvolle Kombination von Lichtöffnung und einem in dieser Region typischen Windturm aufgesetzt.
Nach der Durchquerung des Innenhofes wenden wir uns nach rechts und erreichen nach 50 m das Khane-ye Tabataba, das Haus eines wohlhabenden Kashaner Kaufmann, welches im 19. Jh. erbaut wurde. Auch hier folgt die Anordnung der Gebäude dem bekannten Plan, ein öffentlicher, ein privater und ein Trakt für das Personal bilden das knapp 5000 m2 grosse Ensemble. Auch hier hinterlassen die erlesenen Dekorationen aus Stuck, Spiegeln und Fenstern einen bleibenden Eindruck bei uns.

Geheimnisvolles Persien - Iran Fotoreise

Farbenfrohe Moscheen, prächtige Paläste und heilige Stätten des schiitischen Islam

Auf dem Weg zum Basar machen wir noch Halt beim grossen Komplex, bestehen aus einer Medrese und einer Moschee, beide in der zweiten Hälfte des 19. Jh. erbaut für den Religionsgelehrten Mullah Naragi II. dessen Beiname Aqa Bozorg „der grosse Herr“ lautete. Der Zugang durch ein zweistöckiges Portal mit Doppelminarett und drei Eingängen liegt an der Nordseite. Von hier aus gelangt man in den Moscheehof mit zwei Iwanen und einem tiefer angeordneten Innenhof, um den sich die Wohn- und Unterrichtsräume der Medrese gruppieren. Eindrucksvoll ist der Kontrast zwischen der überwiegenden Naturfarbe der Ziegel und den sparsam, aber effektvoll eingearbeiteten Fliesenpartien mit ungewöhnlich dezenten blau-, Gelb und Rottönen.
Etliche Läden am Ausgang des Gartens bieten Rosenwasser an, für dessen Produktion Kashan bekannt ist. Zentrum der Herstellung ist der Ort Qamsar, gut 30 km südlich von Kashan in den Bergen. Im Mai und Juni werden dort die Blütenblätter der Rosen gepflückt und destilliert.
Am nächsten Tag fahren wir in die Wüste und verbringen eine Nacht in einer ehemaligen Karavanenstation. Am Abend bestaunen wir den Sonnenuntergang und machen ein Lagerfeuer wo wir gemeinsam den Tag ausklingen lassen. Wir durchstreifen quirlige Basare und genießen den Duft von Safran, Hibiscus und Kardamon. Wir übernachten in traditionellen Hotels mit wunderschönen Innenhöfen und werden am Abend die traditionelle Wasserpfeife rauchen. Erlebe mit uns das geheimnisvolle Persien!

Iran Fotoreise mit Urbexplorer

Mittwoch, 31. Januar 2018

Der Kerid Vulkankrater auf Island

Trolle, Feuer und Eis auf unseren Island Fotoreisen!

Zehn hartgesottene Fotografen, ein Urbexplorer Expeditionsbus, neun Tage Island Fotoreise auf der Suche nach einzigartigen Fotomotiven. Auf unseren Tagesetappen werden wir immer spontane Stopps einlegen und interessantes auf der Fahrtroute fotografieren zu können. Wie beispielsweise diesen spektakulären Krater auf unserer Erkundungsroute.


Der spektakuläre Kerid Vulkankrater

Der Kerið, ist ein 55 Meter tiefer Vulkankrater der etwa 3000 Jahre Alt ist. Er ist ein Bestandteil einer Gruppe von Vulkanen die sich Tjarnarhólar nennen. Wissenschaftler waren bis vor kurzem der Meinung, dass Kerið ein Explosionskrater sei. Diese entstehen meist bei kurzen aber heftigen Vulkanausbrüchen. Heute wird die Ansicht vertreten, dass Kerid ursprünglich ein riesiger Schlackekrater war und mindestens die halbe Menge an Lava und Geröll im Gebiet Tjarnahólahraun vom Kerid Vulkankrater stammt.
Das heutige Aussehen bekam der Krater vermutlich gegen Ende des Ausbruchs, als eine große Ansammlung von Lava unter dem Krater abfließen konnte und dies die Lavadecke zum Einbruch brachte. Tief unten in der Mitte ist der Krater mit Grundwasser gefüllt. Auf einen Trampelpfad kann man bequem um den Krater gehen und auch zum Grundwassersee absteigen. Das Wasser im Krater ist übrigens angenehm warm.


Spannende Fotoexpedition für abenteuerlustige Fotografen

Im Tagesprogramm werden wir immer Flexibel sein können und spontan Änderungen einfließen lassen. Jedes Jahr sind wir mit einer kleinen Gruppe Abenteurern auf der Jagd nach spektakulären Landschaftsaufnahmen in Skandinavien. Uns liegt sehr viel daran, euch diese wahnsinnig vielseitige und spannende Insel näher zu bringen und die wichtigsten und schönsten Spots der Insel anzufahren.

Spannende Island Fotoreise

Mittwoch, 28. Dezember 2016

Fototour zum Flughafen Tempelhof

Ende 2013 entdeckte ich nach langer Abstinenz meine Liebe zur Fotografie wieder. Ich suchte nach Ablenkung und forschte nach spannenden Fotomotiven in der Stadt. Ich begann mich für geheime Orte zu interessieren. Als ich im Jahr 2008 als einer der letzten Passagiere, Gast im Flughafen Tempelhof war, staunte ich über die riesigen Hallen, Anlagen, die einzigartige Dachkonstruktion, die Stahltore, die mächtig wirkenden Fassaden der Gebäudeteile sowie die unermeßliche Größe gepaart mit der monumentalen Aura.
Mich beeindruckten vor allen Dingen die Details wie die Fenster im Schießscharten-Design, Säulen wie aus einem Nibelungenfilm gepaart mit dem Vordach des Flughafens aus Stahl, der mit den Trägern mühelos das gewaltige Dach in den Raum hinaushebt. Tempelhof war damals nicht nur das flächengrößte Gebäude Europas, sondern auch eines der längsten. Im Jahr 1934 gaben Hitler und Reichsluftfahrtminister Göring einen vollständigen Neubau des inzwischen zu klein gewordenen Flughafens in Auftrag. Er wurde durch den Architekten Ernst Sagebiel als neoklassizistischer Monumentalbau entworfen. Der Bau entsprach einerseits den Ansprüchen der Nationalsozialisten ans Monumentale und sollte den Weltgeltungsanspruch des „Dritten Reichs“ auch im Luftverkehr verdeutlichen, andererseits wurden hier zum ersten Mal alle Anforderungen eines modernen Großflughafens realisiert.
Durch Zufall entdeckte ich im Internet das Angebot den mittlerweile stillgelegten Flughafen Tempelhof auf einer Urban Exploring Fototour in einer kleinen Gruppe zu erkunden. Der Trend des sogenannten Urban Exploration oder kurz Urbex, setzte Anfang des neuen Jahrtausends ein. Es geht bei dieser Art der urbanen Erkundung um Abenteuer und Entdeckerlust gepaart mit der Jagd nach schönen Fotomotiven. Die Fototour im ehemaligen Flughafen Tempelhof führte mich auf das Vorfeld und in das Innerste des Flughafengebäudes.
Bei meinem vierstündigen Streifzug konnte ich Artefakte in Form von Fotomotiven aus drei verschiedenen Epochen finden. Im Luftschutzbunker des Zweiten Weltkrieges entdecke ich originale Wandmalereien aus der Vorkriegszeit von Wilhelm Busch. Im ausgebrannten Filmbunker herrscht immer noch eine beklemmende Atmosphäre. Diverse Malereien und der immer noch in der Luft liegende Brandgeruch zeugt noch heute von der Befreiung Berlins. Während der Zeit des Kalten Krieges nutzte die US-Air Force das Gelände. Im Jahr 1992 wurde die Abfertigungshalle ein letztes Mal modernisiert, heute strahlt diese eine gespenstige Ruhe aus. Hier wurden bis zur Schließung am 30.10.2008 bis zu 4 Mio. Passagiere pro Jahr abgefertigt.
Der Flughafen Tempelhof ist nicht nur die Mutter aller Flughäfen, sondern auch ein Symbol für Freiheit. Einerseits durch die Größe aber andererseits, überlebte der Flughafen Diktaturen und Besatzungsmächte. Seine große Bewährung hatte er in den Jahren 1948 bis 1949 während der Berlin Blockade,während dieser Zeit wurde West-Berlin durch sogenannte Rosinenbomber aus der Luft versorgt die minütlich auf dem Rollfeld landeten. An diese Zeit erinnert das Luftbrückendenkmal vor dem Flughafen bis heute.
Lost Places Fototour Berlin

Lost Places Fototour Berlin

Lost Places Fototour Berlin

Lost Places Fototour Berlin

Lost Places Fototour Berlin

Lost Places Fototour Berlin

Lost Places Fototour Berlin

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