Sonntag, 29. März 2020

Ein Virus der die Welt in Atem hält

CORONA – ein unsichtbarer Feind der derzeit unseren Planeten komplett im Griff hat

Auf der ganzen Welt herrscht gerade Ausnahmezustand, welcher ein normales Leben momentan nahezu undenkbar macht. Ein Virus, der sich unermüdlich ausbreitet und unseren Alltag komplett auf den Kopf stellt. Für die meisten Menschen sind die Konsequenzen des Corona-Virus kaum auszuhalten. Ausgangssperren, Kontaktverbote und soziale Isolation, all das sind Dinge auf die wohl jeder gerne verzichtet. Besonders hart trifft dieses Virus unsere ältere Generation, aber nicht nur wegen der hohen Lebensgefahr. Die sozialen Einschränkungen sorgen dafür, dass wir unsere Omas und Opas nicht mehr besuchen können, um Zeit mit ihnen zu verbringen. Für die meisten Senioren sind die Kinder und Enkel das letzte was ihnen geblieben ist. Schon Tage vorher freuen sich die Großeltern auf den Besuch der Enkel oder auf den Wocheneinkauf im Supermarkt. All das wurde den Senioren in kürzester Zeit genommen. Keine Kontakte, lediglich Telefonate definieren momentan den Alltag vieler Menschen. Bei vielen stellt sich langsam aber sicher ein Gefühl der Einsamkeit und auch Angst ein. Keiner hätte mit einem solchen Ausmaß des Virus gerechnet und keiner möchte dieses Leben mit Einschränkungen und ständiger Kontrolle leben. Ein Leben, das in manchen Gebieten und Ländern gang und gäbe ist.

Eine Naturkatastrophe, die das Leben vieler verändert hat

TSCHERNOBYL- vor rund 34 Jahren hat sich das Leben rund um das Kernkraftwerk schlagartig verändert. Nach der nuklearen Katastrophe am 26. April 1986 mussten viele Bewohner in einem Umkreis von etwa 30 Kilometern alles zurücklassen und ihre eigenen vier Wände Hals über Kopf verlassen. Eigentlich dachten die meisten der Betroffenen, dass sie nach wenigen Tagen wieder zurück in ihre Heimat können und ihren geregelten Alltag weiter leben dürfen. Doch dazu kam es nicht. Es wurden streng bewachte Sperrzonen eingerichtet, welche die Rückkehr der Bewohner nahezu unmöglich machte. Einigen gelang es aber schließlich doch in ihr gewohntes Umfeld zurück zu kehren, obwohl die Regierung strenge Anordnungen und Auflagen aufgesetzt hat, sodass keiner zurück in die Sperrzone hätte kommen sollen. Die Einsiedler entschieden sich also bewusst für ihr vertrautes Umfeld und setzten sich der unsichtbaren Gefahr aus. Die Behörden setzten alle Mittel ein, um die Einsiedler aus der Sperrzone zu vertreiben. Sie ließen sich jedoch nicht unter kriegen und nach einigen Petitionen und Briefen schloss man gemeinsam mit den Behörden ein Abkommen, welches den Einsiedlern ermöglichte in ihren eigenen vier Wänden zu leben. Viele der Einsiedler leben in vollkommener Einsamkeit, haben niemanden der ihnen hilft und sind in der Versorgung stark eingeschränkt.

Corona und Tschernobyl – Was hat das miteinander zu tun?

Das was wir gerade erleben und durchleben müssen ist für die Einsiedler von Tschernobyl seit knapp 34 Jahren Alltag geworden. Sie leben in der Sperrzone mit harten Ausgangsbeschränkungen und nutzten nach der Katastrophe die verseuchte Natur für die Lebensmittelversorgung. Die Rückkehrer entschieden sich zwar freiwillig für ein solch eingeschränktes Leben in der Sperrzone, dennoch ist die Situation, welche wir gerade alle erleben vergleichbar mit dem Leben der Einsiedler. Auch bei uns hat sich das Leben schlagartig auf den Kopf gestellt. Der Unterschied ist lediglich der, dass die Einsiedler sich nach der Katastrophe wieder freiwillig in die Situation gegeben haben. Für sie war ein Leben im gewohnten Umfeld wichtiger als die Angst vor der Strahlung. Die Natur in Tschernobyl hat sich grundlegend verändert. Die Strahlung verursachte schwere Schäden, welche auch Auswirkungen auf die Ernten und die Wasserversorgung hatten. Bei uns hingegen erholt sich die Natur derzeit von den Strapazen, welche die Menschheit ihr angerichtet hat. Die meisten parallelen die wir ziehen können sind eher Gegenteilig, doch die einzige Gemeinsamkeit die uns alle schwer trifft ist die aus den Beschränkungen resultierende Einsamkeit. Die Einsamkeit ist eine völlig normale Reaktion auf Kontaktverbote und Isolierung. Jetzt stellen sie sich dieses Leben, welches wir nur vorübergehend durchleben müssen mal für 34 Jahre vor. Was die Einsiedler durchleben und fühlen entzieht sich vermutlich der Vorstellungskraft von uns allen. Bei unseren zahlreichen Besuchen konnte man spüren wie sehr sich die Bewohner über jeglichen Kontakt freuten. Auch wir konnten bei den vielen Tschernobyl-Touren einige Einsiedler kennen lernen.


Ivan – Ein Einsiedler, bei dem wir immer wieder gerne zu Gast waren

Vor kurzem erreichte uns die traurige Nachricht, dass Ivan Semeniuk, ein Einsiedler der Sperrzone von uns gegangen ist. Viele Male durften wir im Rahmen unserer Tschernobyl Reisen Zeit mit ihm in seiner Hütte im Dorf Paryszew verbringen. Seine Frau Maria starb bereits im Jahre 2016, weshalb er seitdem alleine in seiner Hütte lebte. Lediglich sein Sohn Mikhail sorgte und unterstützte Ivan wo er konnte.  Bei unseren Zahlreichen Besuchen erzählte er immer wieder von seiner Zaporozhye, von der er immer wieder sagte sie würde “eines Tages repariert und auf den Markt gebracht werden”. Vor zwei Monaten haben wir Ivan das letzte Mal besucht, um ihm einige Lebensmittel vorbei zu bringen und ihm bei einem Telefonproblem mit Rat und Tat bei Seite zu stehen. Die zahlreichen Unterhaltungen die wir mit Ivan führen konnten führten früher oder später immer dazu, dass Ivan über die Nuklearkatastrophe und die Sperrzone plauderte. Er sprach immer wieder gerne über diese Themen. Im vergangenen Jahr kümmerte sich Ivan um die Katze von Großmutter Anna Ilczenkos, welche bereits vor einem Jahr starb. Wir denken zurück an einen lebensfrohen und weltoffenen Ivan, dem wir immer wieder gerne zur Seite standen. Ruhe in Frieden.



 “Meine Zeit”, das klingt wie Besitz. Ein seltsamer Besitz. Für jeden Menschen der einzige, der sich weder vermehren noch auch nur halten läßt, sondern mit Sicherheit immer weniger wird.

Freitag, 14. Februar 2020

Nordkorea – ein außergewöhnliches Abenteuer

„Ihr seid ja verrückt, was wollt ihr denn da?“, „Kann man denn da überhaupt hin?“, „Habt ihr keine Angst, da regiert doch so ein Irrer?“ sind Fragen, die uns im Zusammenhang mit Nordkorea häufig begegnen, als hätten wir eine Reise direkt in die Hölle vor uns. Tatsächlich ist Nordkorea aktuell das wohl abgeschottetste Land der Welt mit dem restriktivsten politischen System der Gegenwart. Schlagzeilen macht es zumeist durch sein umstrittenes Kernwaffenprogramm oder seinen diktatorischen Alleinherrscher Kim Jong-un. Jährlich besuchen nur wenige Tausend westliche Touristen den ostasiatischen Staat, darunter etwa 300 Deutsche. Als ausländischer Reisender steht man unter permanenter Kontrolle, strenge Regeln schränken die Bewegungsfreiheit und das Fotografieren ein. Nordkorea ist alles andere als ein klassisches Reiseziel, doch es bietet Abenteurern und Entdeckern die einzigartige Möglichkeit, hinter den weltweit letzten noch existierenden „Eisernen Vorhang“ zu blicken. Was auf einer Reise nach Nordkorea beachtet werden muss, lest ihr in diesem Artikel.

Nordkorea Reisen mit Urbexplorer


Wie läuft eine Reise nach Nordkorea ab?

Eine Reise durch Nordkorea dauert zwischen ein bis zwei Wochen und beginnt in der chinesischen Hauptstadt Peking. Mittels einer der wenigen Flugverbindungen gelangt man von dort aus in Nordkoreas Hauptstadt Pjöngjang. Hotelaufenthalte, Restaurantbesuche und Ausflüge werden im Vorfeld festgelegt – was man als Touristen besichtigen darf, bestimmt die Regierung. Jede Reisegruppe aus dem Ausland wird über den gesamten Zeitraum von zwei Reiseleitern und einem Fahrer betreut, die von der staatlichen nordkoreanischen Tourismusbehörde gestellt werden. Selbst organisierte Ausflüge sind nicht gestattet. Die Reiseleiter sind ausgebildete, professionelle und freundliche Menschen mit exzellenten Fremdsprachenkenntnissen – manche von ihnen sprechen sogar fließend Deutsch. Abweichende politische Ansichten und Touristen mit anderem kulturellen oder gesellschaftlichen Hintergrund werden respektiert. Man muss keine Bedenken haben, zum nordkoreanischen Sozialismus oder dem dortigen Führerkult bekehrt zu werden. Im Gegenzug wird Wert darauf gelegt, dass man dem Land und den Menschen mit Respekt begegnet.

Kommunistische Propaganda in Pjöngjang

Was dürfen Touristen in Nordkorea besichtigen?

Etwas mehr als ein Dutzend Orte dürfen Touristen auf Anordnung der nordkoreanischen Regierung besichtigen. Während unserer Nordkorea Expedition besuchen wir zum Beispiel sämtliche Bauten und Monumente der Hauptstadt Pjöngjang. Wir fahren in Richtung Nordosten ins Myohyang-Gebirge, um die zum Großteil in den Berg gehauene Ausstellung der Staatsgeschenke an die großen Führer zu bestaunen, statten dem größten Meeresstaudamm der Welt bei der Hafenstadt Nampo einen Besuch ab, baden im Gelben Meer, besuchen die zum UNESCO Weltkulturerbe gehörenden historischen Monumente und Stätten von Kaesong und besichtigen Tempelanlagen und das Mausoleum der beiden großen Führer. Auch fahren wir in den Süden des Landes zur Demarkationslinie, der Grenze zwischen Nord- und Südkorea, zur sogenannten „demilitarisierten Zone“ und zu den berühmten „blauen Pavillons“, in denen die Waffenstillstandsvereinbarungen nach dem Koreakrieg getroffen wurden.

Paradeplatz in Pjöngjang

Welche Einschränkungen gibt es für Touristen in Nordkorea?

Die Hotels, in denen Touristen untergebracht werden, entsprechen der gehobenen Mittelklasse. Dennoch kann es regelmäßig zum Ausfall des Stroms und des warmen Wassers kommen. Mobilfunk und Internet stehen nicht zur Verfügung, telefonieren kann man in den meisten Hotels allerdings problemlos. Zahlungen werden bar in Euro getätigt, denn Geldautomaten gibt es in Nordkorea nicht.
Das Fotografieren von militärischen Einrichtungen, Soldaten, Militärfahrzeugen o. Ä. ist nicht gestattet – darauf wird ganz besonders streng geachtet. Sollten Touristen unbeabsichtigt militärische Einrichtungen, Soldaten oder Militärfahrzeuge fotografiert haben, werden sie aufgefordert, diese Fotos zu löschen. Vorsätzliches Handeln oder das permanente Fotografieren dieser Motive zieht zumeist Nachteile für die ganze Reisegruppe nach sich.
Kritische Fragen zum politischen System sollten unterlassen werden. Gleiches gilt für die Mitnahme „westlicher“ Medien: Zeitungen, Bücher und vor allem die Bibel sollten dringend zu Hause bleiben, sonst werden sie bei der Einreise beschlagnahmt. Wie die Regierung Nordkoreas darauf reagiert, hängt in erster Linie von dem Land ab, aus dem der Besucher stammt. Schlimmstenfalls werden Touristen ausgewiesen oder sogar inhaftiert.

Demilitarisierte Zone in Nordkorea

Welche Personen dürfen nach Nordkorea einreisen?

Journalisten und hauptberuflichen Fotografen, die bei einer Medienagentur arbeiten, ist die Einreise nach Nordkorea nicht gestattet. Weiterhin wird Südkoreanern die Einreise untersagt. Alle anderen Touristen benötigen ein Visum. Natürlich übernehmen wir die Organisation für unsere Gäste.

Straßenszene in Pjöngjang

Wird Nordkoreas Militär durch die Einnahmen der Tourismusbranche finanziert?

Dass Touristen mit einer Reise nach Nordkorea das Militär finanzieren, ist eine weit verbreitete Annahme. Einnahmen aus der Tourismusbranche fließen allerdings in die Planwirtschaft. Militär und Kernwaffenprogramm werden mithilfe eines eigenständigen Wirtschaftskreislaufes finanziert. Entscheidend für eine Reise nach Nordkorea ist immer das persönliche Motiv eines jeden Touristen. Viele möchten sich selbst ein Bild von den Geschehnissen in Nordkorea machen und das kommunistische System besser verstehen.

Berliner U-Bahn in Pjöngjang

Eine sichere Reise mit Urbexplorer

Kommt mit uns auf die wohl außergewöhnlichsten Reise, die wir je angeboten haben, und erlebt mit uns die Metropole Pjöngjang, das Landleben Nordkoreas und das Flair eines Landes, das noch immer hinter einem Eisernen Vorhang verborgen wird. In einer kleinen Gruppe von Abenteurern und Entdeckern begebt ihr euch auf eine unvergessliche Expedition. Wenn ihr Nordkorea mit eigenen Augen sehen wollt, findet ihr auf unserer Seite alle Informationen, die ihr für eure individuelle Fotoreise mit Urbexplorer benötigt.

Mittwoch, 5. Februar 2020

Tschernobyl - vom Unglücksort zur Touristenattraktion

Besucheransturm in Tschernobyl - 2019 waren es 124.000 Touristen

Letztes Jahr besuchten 124.000 Menschen die Sperrzone von Tschernobyl. Auf weißrussischem Gebiet gibt es ein ähnliches Territorium, das in Folge der Katastrophe eingerichtet wurde. Nur circa 1.000 Menschen besichtigten im Jahr 2019 diesen Ort. Die weißrussische Sperrzone nördlich der Ukraine bietet also eine Alternative zur mittlerweile stark besuchten Region rund um das havarierte Kernkraftwerk. Dort gibt es zwar keine Geisterstadt wie Prypjat, doch dafür locken mehrere Dutzend verlassene Dörfer und Fabriken sowie eine Stadt, die zur Zeit der Katastrophe noch im Bau war.



Die größten Auswirkungen der Katastrophe in Belarus
Die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl wurde für das mit circa 10 Millionen Einwohnern sehr dünn besiedelte Weißrussland zum größten nationalen Unglück nach dem Zweiten Weltkrieg, obwohl das Land selbst kein einziges Atomkraftwerk besitzt. In den Jahren 1941 bis 1945 zerstörten deutsche Faschisten über 600 Dörfer mitsamt ihren Bewohnern. Infolge des Reaktorunfalls verlor das Land knapp 500 weitere Dörfer und Siedlungen; knapp 100 von ihnen wurden dem Erdboden gleich gemacht. Dem Krieg fiel jeder vierte Weißrusse zum Opfer, heute lebt jeder fünfte auf verseuchtem Boden, 700.000 davon sind Kinder. Die radioaktive Strahlung ist Todesursache Nummer eins. In Gomel und Mogiljow, Weißrusslands zweit- und drittgrößte Städte, ist die Sterblichkeitsrate um über 20 Prozent höher als die Zahl der Geburten, sie von der Katastrophe am stärksten betroffen waren.

Kulturhaus in der Tschernobyl Zone

Exkursion in die Tschernobyl Sperrzone in Belarus

Die Strahlung in der weißrussischen Sperrzone ist deutlich höher als auf ukrainischem Gebiet und aufgrund der geringen Besucherzahl sind die Orte noch nahezu unberührt und wirken wie im Dornröschenschlaf gefangen. Besonders interessant ist, dass es in der weißrussischen Sperrzone kein Verbot zum Betreten der Gebäude gibt, sodass der Erkundungsfreiheit keine Grenzen gesetzt sind. Kommt mit uns auf eine einzigartige Reise in ein Gebiet, das von der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl am stärksten betroffen war.

Drei Tage Exkursion durch das Tschernobyl Naturreservat Belarus

Drei Tage Exkursion in einer kleinen Gruppe 

An drei Tagen erkunden wir auf dem Territorium des Polessischen Staatlichen Radioökologischen Schutzgebietes aufgegebene Siedlungen, Werkstätten, Kolchosen, verlassene Schulen und jede Menge verlassener Holzhäuser.

Schiffswrack am Ufer des Prypjat

Montag, 3. Februar 2020

Karl Scheiblers Kraftwerk in Łódź

Eine Lost Places Fototour in Polen

Bei unseren spannenden Lost Places Fototouren zu Lost Places passiert es sehr oft das wir aus dem Staunen nicht mehr raus kommen. Genauso erging es meinem Freund Phillipp und mir bei dieserm Industriedenkmal aus der Gründerzeit, das wir auf unserer Tour im Jahr 2015 in einer früheren Textilhochburg in Polen entdeckt haben.

Kraftwerk aus der Gründerzeit

Elektrizitätswerk aus der Gründerzeit

Das Elektrizitätswerk was ich heute besucht habe wurde im Jahre 1910 vom Ingenieur Alfred Frisch in der Jugendstil Bauweise erbaut und diente für die Textilfabrik als Hauptenergiequelle. Die Architektur des Turbinenraums ist mit abwechslungsreichen Konturen und großen Fenstern erbaut. Die gesamte Inneneinrichtung besteht unter anderem aus original Jugendstil- Fliesen, die heute noch existieren. Der Detailreichtum ist unermesslich und ist hier fast überall zu entdecken. Jedes Element ist mit großer Sorgfalt und Liebe zum Detail eingebaut. Das Kraftwerk besteht aus zwei miteinander verbundenen Gebäuden, dem Maschinenraum und dem Heizhaus.

Generator im Scheibler´s Kraftwerk

Textilfabrik wurde nach dem 2 Weltkrieg verstaatlicht

Einige Tage nach der Befreiung von Łódź wurde die Produktion im Werk wieder aufgenommen. Am 22. Januar 1945 startete die Besatzung der Spinnerei die alten Maschinen. Möglich wurde dies durch die Rohstoffreserven, die die deutschen Besatzer nicht aus der Stadt schaffen konnten. Dank des enormen Einsatzes der Besatzung wurde in der ersten Hälfte des Jahres 1945 etwa ein Drittel des bestehenden Maschinenparks in Betrieb genommen. In den ersten Jahren nach dem Krieg wurden in der Fabrik Baumwollprodukte hergestellt. In den 1950er Jahren wurden künstliche und synthetische Rohstoffe verwendet. Das Sortiment umfasste Bettwäsche, Leinen, Deko- und Bekleidungsstoffe. Alles wurde aus ihnen genäht: von Decken, Mänteln und Kleidern über Schlafanzüge, Tischdecken oder Servietten.

Eines der erfolgreichsten Textilunternehmen in Polen

Uniontex produzierte sowohl für den Binnenmarkt als auch für den Export. Kurz nach dem Krieg gingen die meisten Produkte an die Sowjetarmee und die polnische Armee. Schon bald wurden die Stoffe im Westen verkauft. Neben Norwegen, Griechenland oder Kanada auch an exotische Abnehmer wie Burma, Irak, Saudi-Arabien und Marokko. So wie Uniontex das größte Unternehmen des Landes war, hatte es auch den größten Anteil am Export von Baumwollprodukten und dieser überstieg sogar die 20 % Marke.

Treppenhaus im Kraftwerk

Im Juni 1987 besuchte Papst Pohannes Paul II. die Textilfabrik

Am 13. Juni 1987 traf sich Johannes Paul II. während seiner Pilgerreise durch Polen mit den überwiegend weiblichen Mitarbeiterinnen in der Uniontex-Fabrik. “Ich drücke meine Freude aus, dass ich heute in Ihrer Stadt die große Welt der Arbeiter treffen kann, die – hier in Lodz – eine überwiegend durch selbstbewußte Frauen bestimmt wird. Ich füge hinzu, dass dies ein beispielloses Ereignis ist. Niemals während meiner pastoralen Besuche in Italien oder anderen internationalen Ländern, obwohl ich mich oft mit Arbeitern treffen, war ich noch in keinem Werk in dem so viele Frauen arbeiten.”

Papst Johannes Paul der II. zu Besuch 1987

Nach 1989 kam der Niedergang und die Schließung auf Raten

Nach 1989 waren Uniontex und andere Textilunternehmen in Łódź auf einem wettbewerbsintensiven Markt nicht mehr konkurrenzfähig. Die Produktion ging zurück und die Schulden des Unternehmens stiegen. Das mittlerweile privatisierte Unternehmen begann Immobilien zu verkaufen. 1999 kaufte ein Investor die Weberei für 7,5 Mio. PLN. Er verkaufte es später für 8 Millionen Dollar an den Lebensmittelkonzern Leclerc. Dort sollte eigentlich ein SB-Warenhaus entstehen, aber die Investition wurde nie realisiert. Das Industriedenkmal verwandelte sich schnell in einen Lost Place.



         

Samstag, 1. Februar 2020

Usbekistan ist Top Reiseziel 2020

Usbekistan, ein in der westlichen Welt noch immer unbekanntes Land, hat bereits 2019 die Reisetrends für das aktuelle Jahr geprägt. Historisch interessant und reich an Kultur wurde es von einer australischen Reisewebseite gemeinsam mit dem Rest Zentralasiens unter anderem aufgrund der neuen Visumfreiheit zur Top Reiseregion 2020 ernannt.

Usbekistan & Aralsee Fotoreise

Ein unvergessliches Abenteuer

Kommt mit uns auf Entdeckungsreise in ein märchenhaftes Land voller Gegensätze und erlebt mit uns geschäftige Städte, atmosphärische Landschaften, gastfreundliche Menschen und den Zauber des Orients. In einer kleinen Gruppe von Abenteurern und Entdeckern begebt ihr euch auf eine unvergessliche Expedition. Wenn ihr Usbekistan mit eigenen Augen sehen wollt, findet ihr auf unserer Seite alle Informationen, die ihr für eure individuelle Fotoreise mit Urbexplorer benötigt.

Schiffsfriedhof am Aralsee

Donnerstag, 30. Januar 2020

Zwei Tote Touristen am Flugzeugwrack in Island gefunden

Am Strand von Sólheimasandur im Süden #Islands 🇮🇸 wurden letzten Donnerstag zwei leblose Körper in der Nähe des Wracks einer 1973 abgestürzten amerikanischen Douglas Super DC-3 gefunden. Zunächst fanden andere Urlauber eine junge Frau an einem Pfad, der zu der berühmten Touristenattraktion führt. Ihr Begleiter wurde später von den alarmierten Rettungskräften 150 Meter entfernt entdeckt. Die zwei jungen Touristen wiesen Anzeichen starker Unterkühlung auf. Die genaue Todesursache ist noch unklar, Aufschluss soll deshalb eine für diese Woche angeordnete Autopsie geben. Hinweise auf ein Verbrechen gibt es laut Polizeiangaben nicht.

Verhaltensregeln für eine Island Reise


Immer wieder warnt die isländische Tourismus-Behörde vor dem im Winter schnell wechselnden Wetter und den eisigen Temperaturen. Sie erneuerte infolge des Unglücks ihren Appell, unbedingt auf die Wetterbedingungen zu achten. Die jährlich steigenden Touristenzahlen in Island haben nicht nur gute Seiten. Auch die Un- und Todesfälle häufen sich. Im Jahr 2019 hat ein örtlicher Touranbieter deshalb damit begonnen, Touristen am Flughafen abzufangen und sie eine symbolische Verpflichtung unterschreiben zu lassen, die besagt, die Natur so zu belassen, wie sie vorgefunden wurde. Auf seiner Website findet sich außerdem ein „Gelöbnis“, das Formulierungen enthält wie „Wenn ich neue Orte erkunde, verlasse ich sie, wie ich sie vorgefunden habe.“ und „Ich werde Fotos machen, für die es sich zu sterben lohnt, ohne dafür zu sterben“. Einzelne Gegenden haben zudem eigene Verhaltensregeln eingeführt.

Island Fotoreise mit Urbexplorer Reisen
Wrack einer 1973 abgestürzten amerikanischen Douglas Super DC-3

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